Duke Ellingtons «The Nutcracker Suite»
Klaus Henner Russius liest E. T. A. Hoffmanns «Das Märchen vom Nussknacker»
Die Nussknacker-Suite war Ellingtons erstes Projekt in Albumlänge, das dem Werk eines anderen Komponisten gewidmet war – es passt also perfekt zu unserem Saisonthema, The Art of Arranging. Doch das ist nicht das Einzige, was diese Aufnahme zu einer Besonderheit in seiner Diskografie macht. Bei einem Blick auf das Albumcover fallen sofort das zentrale Bild auf, das sowohl Ellington als auch seinen langjährigen musikalischen Partner, den Komponisten und Arrangeur Billy Strayhorn zeigt – das erste Mal, dass Strayhorns Bild ein Ellington-Cover zierte – sowie die Auflistung von drei Nachnamen als Schöpfer des Werks: Ellington, Strayhorn und Tschaikowsky. Zu dieser illustren Runde stösst nun noch der fantastische Übermut E. T. A. Hoffmanns und seines Märchens vom «Nussknacker und Mausekönig». Was dann passiert, sehen und hören Sie im Rigiblick. Alle Jahre wieder. Es liest Klaus Henner Russius.
Der Produzent Irving Townsend steuerte die Liner Notes zur Originalveröffentlichung bei und erzählt in seiner Einleitung eine atemberaubende, aber völlig apokryphe Anekdote über das Treffen von Tschaikowsky und Ellington in Las Vegas – der Russe starb sechs Jahre vor Dukes Geburt und reiste nur einmal im Jahr 1891 in die USA, um Konzerte an der Ostküste zu dirigieren -, aber Townsend meinte wahrscheinlich, dass er während Dukes Aufenthalt im Riviera Hotel die Entscheidung traf, Tschaikowskys Werk zu adaptieren. Da Strayhorn das Projekt leitete, ist auch dies nicht ganz korrekt, bringt uns aber den Hintergrund des Albums